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Knaben nach 4:6 Niederlage in Essen Vizemeister!

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Es hat einfach nicht sollen sein: Nach einer knappen, aber letztlich verdienten 4:6 (2:2,1:2,1:2) Niederlage bei den Moskitos Essen, dem neuen Meister, beendeten die Ice Dragons die Saison als Vizemeister der Landesliga. Ein Erfolg, den vorher niemand erwartet hatte. Dass sogar noch mehr drin gewesen wäre, trübte die Freue über das Erreichte spürbar ein. Nur das Torverhältnis entschied am Ende - allerdings deutlich - zugunsten der Moskitos.

Es war nur Zufall, dass der Spielplan die beiden Duelle gegen die überlegene Mannschaft der Saison ganz gegen Ende gelegt hatte. Im Hinspiel gegen arg dezimierte Essener noch mit 12:4 erfolgreich, wurden die Ice Dragons diesmal von der vollen Kapelle mit 19 Kindern in Essen erwartet, darunter die hochspielenden, die beim letzten Mal gefehlt hatten. Trotzdem übernahmen die Ice Dragons gegen hochmotivierte Moskitos die Initiative. Um so größer das Entsetzen, als schon nach 100 Sekunden Mosch mit einem Schuss ins rechte obere Eck, der wie in Zeitlupe flog, Erik Kuliber im HEV Tor auf dem falschen Fuß erwischte und die Hausherren glücklich mit 1:0 in Front brachte (2.). Doch die HEV-Knaben kamen bald zum Ausgleich: Stiven Steinhauer zog einen schönen Schlagschuss von der blauen Linie ab, Essens Torhüter konnte nur abprallen lassen und Alex Steinhauer reagierte gedankenschnell und erzielte im Nachschuss das 1:1 (7.). Und es kam noch besser: In Überzahl kam die Scheibe über Ansgar Johann und Verena Richter mit einem Sahnepass der HEV-Kapitänin zu Max Steinhauer, der aus halblinker Position unhaltbar einnetzte (11.). Herford zu diesem Zeitpunkt deutlich stärker, und man fragte sich, wann denn die Petrozza-Show beginnen würde. Der kleine Kanadier, mit 7 Scorerpunkten pro Partie der überragende Spieler der Liga, war bis dahin gut abgeschirmt worden. In der 15. Minute aber stach er zum ersten Mal zu, nahm direkt vor dem Tor im Gewühl einen schwierig zu kontrollierenden Pass hervorragend an und drückte ihn am Goalie vorbei in die Maschen: 2:2.

Im zweiten Drittel entwickelte sich ein Kampfspiel auf Biegen und Brechen. Die unablässig Vollgas gebenden und energisch verteidigenden Moskitos, sichtbar mit dem Ziel, die erste Reihe der Ice Dragons müde zu spielen, rannnten an, scheiterten aber immer wieder an Eric Kuliber oder dem Aluminium. Aber auch auf der Gegenseite gab es rund um das Essener Tor eine Menge Alarm, doch Torhüter Jannik Vonnau lief zu großer Form auf, parierte mehrere richtig gute Schüsse. In der 31. Minute aber musste er sich geschlagen geben: Ansgar Johann spielte von hinter dem Tor einen klasse Pass zu Alex Steinhauer, der mustergültig zum 3:2 verwandelte. Die Ice Dragons in Führung! Doch die Freude hielt nur wenige Minuten: Joey Petrozza warf den Turbo an, marschierte an Freund und Feind vorbei, wurde einfach nicht genug gestört und vollendete zum 3:3 Ausgleich (35.). Nun bekamen die Moskitos Oberwasser, der HEV wackelte. "Unsere Kids sind platt, die müssen sich irgendwie in die Pause retten" analysierte eine Mutter messerscharf. Doch der Dauerdruck der Moskitos produzierte noch den entscheidenden Fehler. Ausgerechnet Petrozza bekam 27 Sekunden vor der Pause von der HEV-Abwehr den Puck zwei Meter vor dem Tor direkt vor die Nase gespielt und konnte völlig frei zum 4:3 für die Moskitos einschießen (40.).

Die Spannung vor dem letzten Drittel war mit Händen zu greifen, reichte den Herfordern doch ein einziger Punkt für die nie für möglich gehaltene Meisterschaft. Doch der Eishockey-Gott war an diesem Samstag kein Ice Dragon. Es wiederholte sich auf fast groteske Weise die Situation aus dem ersten Drittel: Diesmal dauerte es nicht 100, sondern 101 Sekunden, bis sich ein unverhoffter Schuss ins HEV-Tor senkte. Baehr hatte aus 6 Metern einfach mal draufgehalten und Eric Kuliber überrascht. Das 5:3 (42.) für die Moskitos war ein schwerer Schlag, doch noch einmal versuchten die Ice Dragons alles. Aber der Kräfteverschleiß, auf den Essens Coach Sascha Baltissen gesetzt hatte, machte sich jetzt bemerkbar. Es fehlte einfach zunehmend die Präzision im Passspiel und im Abschluss. Die Vorentscheidung dann in der 49. Minute, als die HEV-Abwehr den Puck nicht geklärt bekam und Petrozza ihn im Gewühle zum 6:3 über die Linie stocherte. In der 52. Minute gelang Max Steinhauer in Unterzahl nach Pass von Verena Richter noch einmal ein energischer Alleingang zum 4:6. Doch zu mehr als diesem kurzen Aufbäumen reichten die Kräfte nicht mehr. 

"Wir haben heute nicht unsere Top-Leistung abrufen können, das wäre aber nötig gewesen, um diese Moskitos noch zu schlagen." kommentierte HEV-Coach Frank Burchot das Spiel. Der Jubel bei den Essenern war grenzenlos, obwohl sie am folgenden Tag noch ein Spiel in Frankfurt vor der Brust hatten, dass sie unbedingt gewinnen mussten. Doch die von den Ice Dragons erhoffte Schützenhilfe blieb aus: Die Hessen, gegen den HEV noch mit voller Kapelle, schenkten ab: Gerade mal 11 Kinder, davon 7 Kleinschüler(!) hatten noch Lust, sich aufs eigene Eis zu begeben. Ein schwaches Bild. Die Moskitos, die mit fast voller Besetzung angetreten waren, hätten hier wahrscheinlich auch so gewonnen. So aber war der Sieg gegen die Ice Dragons der entscheidende Schritt zur Meisterschaft für das Team aus dem Ruhrpott, das die gesamte Saison dominiert hatte. Das überragende Torverhältnis der Essener gab am Ende den Ausschlag für den verdienten Titel!

Dass die Ice Dragons sich trotz ihres sehr kleinen Kaders in der Endphase der Liga überhaupt nochmal die Chance auf den Titel erarbeitet hatten, soll im Rückblick das Wichtigste sein. Die von Sandra Kuliber betreuten Kids jedenfalls mussten erstmal getröstet werden - Tränen flossen aber nicht. Den unübertroffenen Schlusspunkt setzte am Ende ein Eismeister, der auf die dringende Frage nach Eisbeuteln zum Kühlen für drei lädierte Herforder Kinder meinte, Eis gäbe es in dieser Halle nicht. Zum Glück half ein freundlicher Essener Vater. 

Die HEV Knaben werden in der kommenden Saison unverändert zusammen bleiben, da der DEB die Jahrgänge einfriert. Die Bezeichnung der neuen Altersklasse (U15) ist dann aber nicht mehr Knaben, sondern "Schüler". Vorher nimmt das Team, verstärkt um Spieler des Jahrgangs 2003, noch an einem Turnier in Straßburg teil (4.-6. Mai), auf das sich alle Kinder schon sehr freuen. 

Der HEV spielte mit: TW #1 Steven Dick, #2 Eric Kuliber. V: #3 Marvin Bigalk, #7 Lisa-Marie Utikal, #8 Verena Richter (C), #16 Stiven Steinhauer. S: #4 Andre Bigalk (A), #5 Dominic Sauermilch, #6 Nathan Düsberg, #9 Nico Maier, #11 Alexander Baitinger, #14 Jayden Zynda, #15 Dominik Kowalski, #17 Erik Wischnenko, #18 Max Steinhauer, #20 Ansgar Johann (A), #22 Alex Steinhauer.

Torfolge:
1:0 Mosch/Moch (1:40), 1:1 Alex Steinhauer/Stiven Steinhauer (6:31), 1:2 Max Steinhauer/Verena Richter/Ansgar Johann (10:04, ÜZ+1), 2:2 Petrozza/Scholz (14:54).
2:3 Alex Steinhauer/Ansgar Johann (30:01), 3:3 Petrozza/Moch/Baltissen (34:14), 4:3 Petrozza/Muscheid (39:33).
5:3 Baehr (41:41), 6:3 Petrozza (48:24), 6:4 Max Steinhauer/Verena Richter (51:33, UZ-1)
 
Strafzeiten Essen 6 - Herford 10.

Zuletzt geändert am: Mar 25 2018 um 3:21 PM

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